Von ihrer Bildungsfahrt nach Wismar berichten Mitarbeitende aus der Käserei der Greifenwerkstatt:
Wir fahren, wir picknicken und werden von vier lachenden Schweinen aus Bronze begrüßt, die auf der „Schweinsbrücke“ in Wismar sitzen.
Die Hansestadt Wismar, eine schöne Stadt, die wir gern besuchen. Eine Runde durch den Hafen, vorbei an schaukelnden Booten.
Die „Wasserkunst“, ein Renaissancegebäude aus dem 16. Jahrhundert, das der Trinkwasserversorgung der Stadt bis 1897 diente, gefällt uns mit ihrem schönen Kupferdach – ein guter Hintergrund für ein Foto zur Erinnerung an diesen Tag. Doch wir müssen weiter, Besuch in der Molkerei Rücker. Wir werden erwartet. Die Ostsee-Molkerei Rücker ist ein Familienbetrieb, der schon seit 130 Jahren Milch zu Käse verarbeitet. Milch von Kühen, die nicht weiter als 80 km entfernt an den Küsten Mecklenburg-Vorpommerns grasen. Eine Garantie für frische Produkte.
Zu unserer großen Freude hat man Zeit für uns, auch wenn die Milch in Strömen fließt und verarbeitet werden will.
Wir werden durch die großen Hallen geführt, bestaunen das riesige Außengelände und naschen. Was? Natürlich Käse, bis wir nicht mehr können. Eine Million Liter Milch wird hier verarbeitet, unsere kleine Gesellschaft wirkt winzig in den großen Abfertigungshallen.
Überhaupt sieht man wenige Menschen, dafür viele Maschinen. Alles ist hell, sauber und automatisiert.
Interessant für uns: 6 Prozent der gesamten Produktion gehen noch an die traditionelle Käseherstellung, wie sie auch in unserer kleinen Käserei betrieben wird – Käse, mit Rotschimmelkulturen gepflegt. 100 Menschen haben hier früher Käse gepflegt, eine wenig abwechslungsreiche Arbeit.
Die Menschen machen jetzt etwas anderes, ein Roboter hat ihre Arbeit übernommen.
Also braucht der Käse keine menschlichen Hände mehr?
Das Schöne ist: Der Käse macht, was er will. Es ist eben nicht immer „derselbe Käse“.
Und so freut sich der Käse über die Berührung prüfender Hände, denn der eine reift so und der andere so. Jeder hat seine eigene Zeit. Wie wir Menschen auch.
Und der Käse braucht den Menschen, wie der Mensch den Käse.
Und wir ziehen unsere Kittel aus, nehmen unsere Hauben ab und bedanken uns für die interessante Führung.
Ein schöner Tag geht zu Ende.